FOrchheim das Eingangstor zur Fränkischen Schweiz

Geschichte

Forchheim,

 

das Eingangstor zur Fränkischen Schweiz,

 

das ist 1250 Jahre Geschichte auch wenn seine Existenz urkundlich erst seit dem Jahre 805 durch das Capitulare von Dietenhofen durch Karl den Großen beweisbar geworden ist.

 

Zu dieser Zeit bestand aber längst ein fränkischer Königshof, der schon bald als königliche Pfalz zumindest von 840 bis 1077 als ein Hauptort des Reiches eine herausragende Bedeutung erlangte.

 

Ludwig der Deutsche, Arnulf von Kärnten und Otto II. hielten mehrmals hier Hof zusammen mit zahlreichen weltlichen und kirchlichen Fürsten. Europäische Geschichte wurde in Forchheim geschrieben, als im Jahre 900 Ludwig das Kind siebenjährig zum König gewählt wurde.

 

Seit der Wahl Konrad I. im Jahre 911 zum ersten rein ostfränkischen König, kann sich die Stadt sogar als Wiege des späteren Deutschen Kaiserreiches betrachten.

 

Im Jahre 1077 war Forchheim der Ort eines dramatischen Vorgangs mit weitreichenden politischen Folgen. Obwohl nämlich der mit Kirchenbann belegte Heinrich IV. bei seinem berühmten Canossagang Abbitte beim Papst leistete, erklärten ihn die in Forchheim versammelten Reichsfürsten für abgesetzt und wählten dessen Schwager Rudolf von Rheinfelden zum Gegenkönig.

 

Bereits siebzig Jahre zuvor allerdings, war bereits ein Ereignis eingetreten, das die Entwicklung des Ortes in stillere Bahnen lenken sollte, als die glanzvolle Epoche der vergangenen zwei Jahrhunderte erwarten ließ. Im Jahre 1007 schenkte Heinrich II. der Heilige, den Königshof Forchheim samt seinen Besitzungen dem von ihm neu gegründeten Bistum Bamberg, zu dessen Machtbereich es sodann für 800 lange Jahre bis zur Säkularisation des Hochstifts gehörte.

 

Eines der eindrucksvollsten profanen Gebäude der Stadt stellt zweifellos die sog. Kaiserpfalz, nur einen Sprung vom Rathaus entfernt, dar. Die Bezeichnung ist jedoch irreführend, es handelt sich hierbei keineswegs um die kaiserliche Pfalz oder den Ort, wo in Forchheim Könige gewählt und abgesetzt wurden oder vielleicht sogar der große Kaiser Karl eingekehrt sein soll.

Fürstbischof Lambert von Brunn errichtete um 1350 im gotischen Stil das bischöfliche Schloss als zweite Residenz für die Bamberger Landesherren. Seit 1912 beherbergt die sog. Kaiserpfalz in ihrem Hauptbau das Pfalzmuseum mit vorwiegend frühgeschichtlichen und heimatkundlichen Sammlungen, Den rätselhaften Forchheimer Zeichensteinen kommen neben wertvollen Wandmalereien aus der Zeit von 1350 bis 1400 erstrangige Bedeutung zu. Die Gemäldesammlung des aus Forchheim stammenden Malers Mayer-Franken zeigt zeitgenössische Kunst um die Jahrhundertwende. Nach ihm ist auch eine Stiftung zur Unterstützung hiesiger Studenten benannt.

[ Im Jahre 2003, nach einer 5-jährigen Restaurierung, erstrahlt die Kaiserpfalz, ein Kulturerbe von nationaler Bedeutung, wieder in Ihrem vollen Glanz ].

 

Fortan bestimmten die bischöflichen Landesherrn die Geschicke der Stadt. Mit ihrer Eigenschaft als zweite Residenz und als Zufluchtsort der Fürstbischöfe, erstand ab 1552 in zweihundertjähriger Bauzeit der mächtige Festungsring um Forchheim mit seinen Bastionen, Vorwerken und barocken Ausschmückungen.

 

Noch heute ist der Bürgerstolz darüber zu spüren, dass kein Feind jemals diese Bollwerke überwinden konnte.

 

Mit dem säkularisierten Fürstbistum Bamberg ging auch die Stadt und Festung Forchheim 1803 schließlich an Bayern über.

 

Die einsetzende Industrialisierung brachte für die ansonsten noch überwiegend handwerklich-landwirtschaftlich strukturierte Stadt einige namhafte Firmengründungen, insbesondere in der Textil-, Papier- und Folienbranche.

 

Mit dem wirtschaftlichen Aufschwung wurde schon bald das alte Festungskorsett zu eng und der größte Teil der stolzen Wehranlagen abgetragen.

 

Die Schrecken der beiden Weltkriege, die politischen und wirtschaftlichen Krisen der Weimarer Republik überstand die Stadt wenigstens ohne größere äußerliche Schäden. Gleichwohl forderten auch hier der Kriegseinsatz zahlreicher junger Menschen sowie die Herrschaft der Nationalsozialisten bei den Mitbürgern jüdischen Glaubens ihren leidvollen Tribut.

 

Dem mutigen Einsatz einiger Forchheimer Bürger ist es zu verdanken, dass die Stadt gegen Kriegsende 1945 kampflos und ohne Zerstörungen durch amerikanische Truppen besetzt wurde.

 

Der Zugang Tausender von Flüchtlingen und Heimatvertriebenen verdoppelte anfangs der fünfziger Jahre nicht nur die Zahl der Einwohner, sondern veränderte auch das Bild der Stadt zusehends [ heute über 30.000 ].

 

Neubauviertel wuchsen förmlich aus dem Boden, bedeutende Firmengründungen sowie klein- und mittelständische Gewerbebetriebe schufen Arbeitsplätze. Neue Kindergärten, Schulhausbauten, Kirchen, Straßen und andere strukturelle Einrichtungen versuchten dem zügigen Wachstum gerecht zu werden. Nach der stürmischen Aufbauphase bemühte sich die Stadt sodann durch gezielte Maßnahmen vor allem die Lebensqualität und das Wohlbefinden ihrer Bürgerschaft zu erhalten und weiter zu verbessern.

 

Die besondere Attraktivität Forchheims liegt heute eindeutig in der ausgesprochen homogenen Synthese, Produktions- bzw. Arbeitsstätte einerseits und angenehmer Wohnort andererseits in einem überschaubaren Bereich.

 

Eingerahmt durch den weitläufigen Steigerwald im Westen und eines der beliebtesten deutschen Erholungsgebiete, den Naturpark-Fränkische-Schweiz, mit dem am Eingang emporragenden Tafelberg "Walberla" im Osten, ist die Stadt selbst in reizvoller Tallandschaft reichlich mit den unterschiedlichsten Freizeit-, Sport- und Parkanlagen versehen.

 

Die historische Innenstadt, geprägt von Bauwerken mit eindrucksvollen Barock- und Fachwerkfassaden, gibt ebenso Zeugnis von Ihrer stolzen Vergangenheit, wie auch gleichermaßen mit Fußgängerzone, zahlreichen Einzelhandelsgeschäften und Dienstleistungsbetrieben das Gefühl moderner Urbanität.

 

Diese spürbare Verbindung zwischen Geschichtsträchtigkeit und neuzeitlichem Leben bringt in den Sommermonaten zunehmend auswärtige Besucher in die Stadt, ein Trend, der besonders seit den Ereignissen um die Wiedervereinigung und nicht zuletzt durch die Lage an der alten Entwicklungsachse von Nürnberg nach Thüringen rapide zugenommen hat.

 

Einmal im Jahr, in der letzten Juliwoche, erwartet Forchheim für zehn Tage zum Annafest, einem der größten und gemütlichsten Volksfeste Nordbayerns, Gäste aus ganz Deutschland, sowie aus ihren Partnerstädten in Frankreich, Schweden, Österreich, Italien und Thüringen. Gastlichkeit und Behaglichkeit bei vorzüglichen fränkischen Speisen und dem guten Bier der ansässigen Brauereien mit Ihren einzigartigen fränkischen Bierkellern, sind in Forchheim auch in unserer hektischen Zeit noch deutlich erlebbar.

 

Einmal im Jahr zur Adventszeit, verwandelt sich das schönste Rathaus im fränkischen Fachwerk-Baustil von Deutschland zum schönsten Adventskalender der Welt.

 

Besuchen Sie unsere große Kreisstadt Forchheim, das Eingangstor zum Naturpark-Fränkische-Schweiz und die Region.

 

> FOrchheim ist zu jeder Jahreszeit eine Reise wert <

 

 

[ Text auszugsweise aus "Forchheim" | Fritz Zirnsack | Gerhard Schlötzer | Weserbergland Verlag ]